Freitag, 9. April 2010

Donnerstag

Donnerstag! Es war nicht Donnerstag... oder besser, er wusste nicht genau obs Donnerstag war, er wusste eigentlich überhaupt nicht welcher Wochentag gerade war, es war ihm auch egal, es war Donnerstag... für ihn gab es in jenem und diesem Augenblick nur Donnerstag.

Donnerstag war nicht irgend ein Tag, Donnerstag war nicht gewöhnlich, Donnerstag war nicht das vierte Rad am Wagen des sich drehenden Wochentournaments... Donnerstag war anders, Donnerstag war mehr, viel mehr sogar. Er verband Donnerstag mit etwas, dass für ihn dem Wort "Magie" gleichzusetzen war, Donnerstag war beührend, überraschend, fordernd und immer wieder aufs neue fesselnd und doch einfach lebenswert.

Donnerstag war nicht Donnerstag, Donnerstag war anders. Er verband den Donnerstag mit allerlei Gedanken, die ihm durch den Kopf schwirrten und diese Gedanken verbanden ihn mit Donnerstag... auf eine Weise, die er sich irgendwie (noch... zu diesem Zeitpunkt jedenfalls) nicht erklären konnte, nicht wirklich erklären wollte, aber doch nach einer Begründung bedürfte... er liebte Begründungen und wollte daher ergründen...

Donnerstag war urplötzlich aufgetaucht... und Donnerstag war anders. Donnerstage hat es schon immer gegeben, Donnerstage waren für ihn bisher in seinem leben allgegenwärtig, aber genau so unscheinbar im Vergleich. Dieser Donnerstag, exakt derjenige, der aus dem nichts kommend schien, dieser Donnerstag war mehr.

Donnerstage zogen bisher an seinem inneren Auge vorbei, Donnerstage schienen, nun zurückblickend, fürher gänzlich und alleine einen Übergang zwischen Mitte der Woche und der Vorfreude auf freie Tage zu definieren... frühere Donnerstage schienen in Anbetracht der augenblicklichen Verschiebung des Gefüges nur so dahin vegitiert zu haben, glanz-, überraschungs-, spannungs-, zusammenfassend zu beschreibend als leblos. Er lebte, das war ihm nun bewusst, die Donnerstage nicht, genau so wenig lebten sie ihn, sie ertrugen einander... ertrugen einander als gezwungene Symbiose, geschaffen auf einem Konstrukt, das dem Leben einen Rahmen geben sollte, das Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit pointieren sollte, ein leeres Konstrukt bisweilen... bis zu diesem Augebenblick, bis zu diesem Donnerstag.

Er mochte diesen Donnerstag, er mochte nur diesen Donnerstag und er begann, langsam und zögerlich, immer noch getragen von einem gewissen Misstrauen, aber dennoch mehr und mehr, den Donnerstag zu leben. Denn Donnerstag war anders.

Er sehnte sich schon bald nach Donnerstag und bereits nach einer Woche, nach ein paar Wochen war Donnerstag noch viel mehr... zur augenblicklichen Gegenwart und überraschender, sowie ungewisser Zukunft gesellte sich die Vergangenheit. Donnerstag schuf Sinn...

Er liess diesen Donnerstag ihn leben... und er lebte diesen Donnerstag... mehr und mehr!

Keine Kommentare: