Donnerstag, 28. Mai 2009

Herkules

Herkules, bekannt durch seine Taten, gefürchtet aufgrund seiner Pfeile, verehrt wegen seiner Listigkeit, hatte Mühe mit seiner 13. Tat. Eine Tat, die in Mythologie sowie Geschichte fast gänzlich unbekannt blieb, war sie doch so unrühmlich wie mühsam zugleich. Herkules nagte fast sein ganzes Leben lang daran und weder List noch Zauberkraft konnten ihm dabei helfen.

Herkules war jung, sehr jong gar, als er zum erstenmal von dieser Aufgabe hörte. Es war Nacht, alle schliefen, auch er säumte die Wege seiner eigenen Träume, als ihm eine unerwartete Gestalt erschien. Kleme nannte sie sich und war die Tochter einer entfernten Verwandten eines noch entfernteren angeheirateten Schwagers des Herkules. Zuerst trauter seinen geschlossenen Augen nicht, er zweifelte an seinem inneren Bild, das sich aufgrund seines schlafenden Zustandes ergeben hatte, er blieb aber in der Szene, zu neugierig war er junge Herkules.

Kleme, in weiss gekleidet wie es sich für eine Göttin ziemte, obwohl sie eigentlich keine war, im Traum von Herkules aber als eine solche erschien, schaute dem schlafenden Jungen tief in die Augen und brachte ihr begehrten vor. Den Regen wollte sie, und nicht irgendeinen Regentropfen, sie wollten den ganzen Regen. Und diesen wollte sie nicht im realen Zustand des fallenden Wassers, sie wollte ihn gebogen.

Herkules erwachte am morgen, unsicher ab der realen Tatsächlichkeit seines Traums. Er machte sich in den folgenden Tagen auf die Suche nach Kelme oder nach den Geschichten, die es um ihre Person gab. Erstaunliches liess sich dabei finden.

-- Fortsetzung folgt --

Sonntag, 24. Mai 2009

Helden

Mitternacht am Mittwoch um zwölfuhrzwei... es ist Zeit... Zeit für Helden.


Heldenzeit: Aus Tierschutzgründen die Katze aus dem Sack zu lasen, dem Hund in der Pfanne psychologische Betreuung zu geben, mit dem Elephant im Porzelanladen eine FDH-Diät zu machen, die Phobie der Taube auf dem Dach zu heilen, jemanden ein Schwein schenken, das man selber noch nie gehabt hat, Pferde von diesem Zeitpunkt an nur noch zu kidnappen, weil stehlen ethisch und biblich nicht vertretbar ist, einer Spinne, die unter einem Burnout leiden, das vertreiben von menschlichem Leid beizubringen und das um fünf Uhr morgens (!!), auf das Dach von SF1 anstelle der roten Fussballknöpfe einen Misthaufen inklusiv krähendem Hahn zu setzen , den Wurm darauf aufmerksam zu machen, dass er einen späteren Vogel abwarten soll, denn auch bei Würmern gilt, die letzten werden die ersten sein, lebendigen Fischen das schwimmen mit dem Strom beizubringen in der Hoffnung, dass sie es im Tode dem Gegenteil gleich tun, im Winter nicht nur eine, sondern einen ganzen Schwarm Schalben zur Sonne schicken und, in der heutigen Tropenzeit von Wichtigkeit, den Schwalbenschwarm im Sommer wieder auf eine zu reduzieren, im Nahen Osten Krähen als Landessymbole verteilen, dem Affen zu liebe die Klappe offen zu behalten, Mäuse auch mal den Speck fangen zu lassen, einen regenbogenfarbenen Topf mit genau solcher Farbe zu nehmen und nachts Katzen damit zu bepinseln, da leuchten dann nicht mehr nur die Katzenaugen, Steinbrück vom Mist herunter zu jagen, Mäusen eine Tanzfläche zimmern, dass sie auch bei häuslicher Anwesenheit von Katen ihrem Hobby fröhnen können, den Bären wieder los zu binden und in die Freiheit zu entlassen, um den Lügen (kurze) Beine zu machen, den Hühnern ihr Witzbuch wegzunehmen, das Schaf im Wolfspelz zu finden, dem mitten in der nacht Steppendem Bär die Schuhe auszuehiehen, ihn Blocher auf die Schultern zu binden und ihm die Schuhe wieder anzuziehen... und das immer noch Nachts..., aus prosozialen Gründen dem anderen, von zweien, auch eine Meise zu schenken, die Made leben zu lassen, um dann mit dem Speck Mäuse zu fangen und so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, auch wenn dabei wiederum ein Affe sterben würde, den Mund zu öffnen und einfach mal auf die gebratenen Gänse zu warten während jemand anderes wieder und immer wieder die Story vom Pferd erzählt, den Hunden das Beissen beizubringen, um ihr Gebelle abzustellen und zu Guter letzt, dem Schwein endlich ne andere Melodie zu zeige.

Sonntag, 10. Mai 2009

Gesellschaft

Frank liebte seine Gesellschaft, er liebte es am Abend, nach einem anstrengenden Tag zurückzukehren und zu wissen, dass seine Gesellschaft zu hause, in seinen eigenen vier Wänden auf ihn wartet. Er liebte es und es gab im Sicherheit.

Frank war ursprünglich der Begründer der kleinen Gemeinschaft, so jedenfalls berichtet es der Legendenerzähler. Der Legendenerzähler war noch nicht lange Teil des Ganzen, doch war es nur von kurzer Dauer, bis er zu einem der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte innerhalb der kleinen Welt und deren Gesellschaft wurde. Der Legendenerzähler war nun die Geschichte, das mysthische Fundament auf das sich die Gesellschaft stützte und begründete.

Frank hatte mit dem Auftauchen des Legendenerzählers seine Postion innerhalb der Gesellschaft verändert. War er vorher der unantastabare Herrscher, der Bestimmer und Lenker, der Denker und Macher, also alles, wonach er sich sehnte, so war er nun, da der Legendenerzähler in sein Leben getreten war und nicht nur in sein, in das Leben aller innerhalb dieses kleinen Universums, nur noch das, wofür der Legendenerzähler ihn über die Leute halten wollte.

War Frank noch zu Anfangszeiten alles, und nichts, je nach dem wie es ihm beliebte, so war er nun zeitlich gebunden an den Willen des Erzählers und dieser erzählte viel. Als hätte er die gesellschaftliche Bibel in 222 Bänden verfasst, als hätte er den ganzen Werdegang mitverfolgt und jedes auch nur so kleine Detail und jede nur so geringfühgige Richtungswechsel der Gesellschaft niedergeschrieben, so gab er mit jeder Legende über die kleine Welt eine neue Rolle an Frank. Und Frank erschrak, jedesmal wieder aufs Neue, wenn er die Berichte über sich und die Seinen hörte. Vieles wusste er nicht, obwohl es ihn anscheinend direkt betraf und obwohl er manchmal sogar direkt und aktiv am verschieben der Handlungsstränge beteilgit gewesen sein sollte. So jedenfalls waren die einzelnen Legenden.

Frank zog sich mit der Zeit immer mehr zurück, wagte es kaum noch in die Mitte seiner kleinen Gemeinschaft zu treten und zu sprechen, wagte es kaum noch Befehle zu erteilen und er hatte Angst davor den Anderen der Gesellschaft in die Augen zu schauen. Zu viel wusste er nun über sich, was er früher lieber nicht erkannt hätte, zu viele Legenden gab es, über ihn, über die Gesellschaft und über die Bande, die die beiden miteinander geschlossen hatten. Legenden sind immer etwas mysthisches und somit grosses, aber Legenden sind nicht immer gut, das wusste Frank in der Zwischenzeit.

Frank kauerte an seinem letzten Tag in der Gesellschaft in der hinteren Ecke seiner Welt, seiner eigenen vier Wände, die Beine angewinkelt, den Kopf zwischen den Knien verstaut und er wartete auf das Urteil. Der Legendenerzähler hatte kurz davor eine Legende zu einer Prophezeiung gemacht, hatte vorausgesagt, dass der grüne kleine Farbstift mit den Bären drauf, das kleine Ding, das als Symbiose aus Farbton und Kuscheltier die Welt von Frank farbenfroh machen sollte, die Macht besass, dem ein Ende zu setzen. "Dem", das wusste Frank nun, war er, der Begründer und ehemalige Herrscher dieser Gesellschaft. Nun war er in der hierarchischen Ordnung nur noch die Nummer zwei, hinter dem kleinen grünen Farbstift, so besagte es jedenfalls die Legende. Und die zweite Klasse, war in seiner Gesellschaft die schlechteste, den bisanhin gab es keine Klassenunterschiede, dachte Frank jedenfalls. Und es sollte auch nie wieder welche geben!

Daher packte Frank Sack und Pack, verliess sein kleines Zimmer, seine Gesellschaft und sichere Umgebung und zog in die weite Welt hinaus ohne sich auch nur nochmals umzusehen. Mit dem Abgang der zweiten Klasse rettete er seine Welt vor Klassenunterschiede und, so glaubte er jedenfalls, sich selber davor der tiefsten Klasse anzugehören. Er ging fort und war frei und glücklich. Jedenfalls in diesem Moment.

In seinem Zimmer regierte der grüne Farbstift weiter im Glauben, die macht nun alleine zu haben. So berichtete es jedenfalls der Legendenerzähler.