Samstag, 17. Mai 2014

House of cards (Radiohead)

Dame und König standen da, Kopf an Kopf - und schauten sich dabei in die Augen. Sie standen da und starrten ins leere, ohne Zucken im Gesicht. Sie machten gute Miene zu diesem Spiel. Den beiden zu Füssen standen die Bauern, immer zwei, mit ihren Armen und Füssen die königlichen Banner spannend, um dem Hoheitspaar den Halt auf dem Gipfel der hierarchischen Pyramide zu gestalten. Die Basis des Gebildes war gezimmert aus einem Mosaik aus den 9er und 8er Mustern, die standhaft alles auf sich nahmen und über sich ergehen liessen. Nur die 6 und 7 Jährigen waren noch zu jung, um am Regierungsbau zu partizipieren. Sie übten sich aber bereits in diesen jungen Jahren im Stapeln.

Der Turm stand und die beiden Hoheiten regierten von oben herab, gehalten durch ihr Volk und dessen Baukunst. Nichts schien die Idylle zu stören, bis an einem lauen Sommerabend auf einmal der Wind wechslte. Diese Brise hauchte dem stabilen -aber starren - Dasein eine neue Dynamik ein. Am Schluss stiess sie so starch zu, dass das ganze köngliche Kartenhaus in sich zusammenfiel und alles unter sich begrub.

Das Land lag eine zeitlang brach, ohne Lenkung und Führung. Doch dann bildete sich aus dem scheinbaren Chaos, von Menschenhand geschaffen, eine neue Regierungsstruktur. Stabiler und stärker als bevor und dieses Mal auf der Basis des Volkes gebaut. Und die Geschichte begann wieder beim Anfang.

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