Mittwoch, 21. November 2012

Karma

Karma stand plötzlich alleine in der weiten Breite des ganzes Platzes, der so leer, wie er auf einmal schien, noch viel grösser wirkte, als er sich vorhin schon über die Welt legte. Hätte Karma nicht um die Kugelform der Welt gewusst, so hätte sie wohl leicht das scheibenartige Wesen des Platzes als Grundlage, als Basis des weltlichen Seins angesehen. Doch Karma wusste es eben doch noch besser, trotz ihrer schier endlosen Einsamkeit, in der man in Gefahr laufen kann, sich in der Halluzination einer Behauptung zu verlieren. Sie wusste, dass da mehr sein muss, mehr als diese Basis, mehr als eine Kugel gar, den eine Grundlage muss Halt geben, liegend Standhaftigkeit bieten und der Grund auf dem und vor allem wegen dem sich alles andere bewegt und das etwas bewegt nicht nur, es gibt auch allem die bestimmte Richtung. Auf einer Kugel würde man den Halt aber verlieren, wäre man nicht ein Akrobat in einem Zirkus und wer möchte schon das eigene Sein mit einer solchen Metapher umschreiben. Daher glaube Karma nicht nur an die Kugel, da musste mehr sein. Karma regte und bewegte... Karma sprang und setzte wieder auf, doch der Boden schien noch nicht das zu sein, was Karma suchte, war es doch zu wankelmütig, zu aufmüpfig und auch mal wieder ganz ruhig zu werden. Da musste mehr sein, der Boden, so fühlte Karma, konnte noch jeder Zeit unter den Füssen weggezogen werden. Karma wusste: Da war mehr...

Der Platz lag einfach nur da, mitten in der Welt, menschenleer und doch voller Erfüllung.

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