Montag, 17. November 2008

Vom Malen und den Pausen zwischen zwei Gemälden

Schreibpausen. Schreibpausen sind Leerräume, nicht dass ich vom Gedanken sollcher 3 dimensionalen Voluminas bessessen wäre, hatte doch mein letzter Blog bereits einen Titel getragen, der auch einen Leerraum beschrieben hatte, einen Raum von Abwesnheit einer momentanen Tätigkeit, dieser Leerraum ist aber anders, vergleichbar mit einer Blockade, einer BE- hinderung und nicht einer Hinderung oder gewöhnliche Pause.

Schreibpausen sind Leerräume, sind fehlende Worte, fehlende Zeit, fehlende Kreativität, fehlender Enthusasmus zu erschaffen, fehlender Gedanke, der sich lohnt auf einen Hintgerund zu bannen, fehlende Transformation von den Händen des Schreibers, in den Kopf des Lesers und von da zu den Bildern der Phantasie, solche Leerräume sind üblich, vielleicht übel, vielleicht nützlich, vielleicht im falschem Moment, vielleicht genau richtig oder vielleicht einfach in gewöhnlicher Prozess. Schreibpausen.

"Jeder brauch einmal eine Pause", dies behauptet jedenfalls ein sehr umgänglich verwendetes Sprichwort, von dem aber niemand so genau zu bestimmen mag, aus welcher allemanichen, germanischen oder sonswelchen Sprachverzweigung und in welchem Zusammenhang es enstanden sein mag, es spielt eigentlich auch keine Rolle, in sich hat der Satz einerseits wohl etwas sehr plastisches, oberflächliches, dennoch hat er irgendwie recht. Wir alle brauche einmal Pause von etwas, hören mit allem einmal auf, sei es für kurze Zeit, sei es für lange, sei es gezwungen oder mit absicht herbeigeführt, Pausen gibt es immer und überall, so auch Schreibpausen.

Ich habe eine Schreibpause gemacht, nicht nur von diesem Blog, sondern von allem, ausser von dem, was unbedingt geschrieben werden musste. Nun beende ich die Pause, versuche mich wieder in Kreativität, versuche mich wieder in der Aneinandereihung von Worten, versuche mich wieder in der Malkunst von semantischen Bildern, versuche mich wieder... suche mich wieder.

Irgendwo zwischen den Zeilen, irgendwo in einem Raum zwischen zwei Zeichen, an den runden Bauch oder an ein kantiges Bein gelehnt, sitzend, mit dem Blick umherschweifend sitz ich da und lass alles wirken. Ich bin sozusagen mittendrin und zu gleich einfch nur dabei (um diesem Werbeslogan seine magische Kraft gänzlich zu entzweien), ich bin Leser und Schreiber, Zuhörer und Sprecher, Maler und Gemälde zugleich, im selben Moment, zum aktuellen Zeitpunkt, ich bin Schiffer einem wilden Fluss, bin ein Findling im ruhigen Wasser, bin Ruderer auf einer Galleere, bin Ausgucker auf einem grossen Segelschiff, bin Leuchturm, bin die Möwe die ihn umkreist, bin Gipfel eines Berges und die Lawine, die seine Täler mit weisser Pracht bedeckt, ich bin mitten drin und zu gleich einfach nur dabei.

Ich sitze zwischen den Buchstaben, ich schreite zwischen den Zeilen und obwohl ich am ganzen Körper trocken bin, lasse ich mich treiben, lasse mich durch die Gedanken schweben, lasse meine Finger über die Buchstabenkontakte gleiten, lasse los und find mich wieder, irgendwo zwischen der nächsten Zeile, dem Übernästen Abschnitt, zwischen einer Behauptung, einer Aussage oder einfach nur einer kurzen Berichterstattung, sehe auf die Rückseite, betrachte den Text von oben, von hinten von links und rechts, ändere den Blickwinkel, betrachte das gesamte, dann wieder nur Bruchstücke, ich verändere und ich beharre zu gleich.

Der Text ist längst nicht mehr nur Text, ist längst überhaupt nicht mehr ein Text, der Text ist das Verbindungsglied zwischen Leser und den Bildern vor dem inneren Auge des Schreibers, der Text ist symbolische Malerarbeit, der Text ist ein Zeichengemälde, ein Bild, dass nackt auf einen Hintergrund gebannt zu sein scheint, oberflächlich, tiefgründig aber aus etwas entstanden ist, aus Bildern und Sequenzen, aus Farben und Strichen, aus Phantasien und Wünschen, aus Missmut und Sehnsucht. Der Text ist zum Gemälde des Schreibers geworden. Die Schreibpause zur Malpause.

Was ich damit wieder sagen... oder besser malen wollte fragt sich nun der Leser und ist bereits wieder gezwungen sich die Antwort anhören zu müssen, denn wer fragt, will die Antwort im Normalfall nicht missen, was wollte ich malen?

Eine Karte, keine Schatzkarte, eine Wegbschreibung, aber keine Strassenkarte, auch kein Kroki und auch keinen Stadtplan, keine Seekarte und keine Handzeichnung zur Wegweisung, es ist nur ein Schritt näher zur Antwort zur Frage... und ein Ende, ein vorläufiges Ende meiner Schreibpause.

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