Donnerstag, 18. Dezember 2008

Der Denker

„Hey Schatz a was dänksch grad?“

huch, überrascht, ertappt, erwischt, erlischt ist das, was mir vorher gerade noch durch denk Kopf zu gehen schien, weg ist, was ich vorher noch durch meine Gehirnwindungen gewunden habe weg ist der schwarze Rabe, weg ist die Geschichte die ich mir ausgemahlte, weg ist der absolute HAMMER Gedanke der alles andere vom heutigen Tage überragte, aber was… was …was denke ich? Sie fragt: an was ich denke? Wohin ich meine Phantasien in Bildern lenke will sie Wissen? Ich denke… Ich denke… ich muss denken , dass ich denken muss, ich denke dabei an die Kerze, die zwischen uns steht, ich denke dran, wie es wohl der Flamme geht, ich denke an eine Person, die ihre Stimme erhebt, ich denke daran, wie sie etwas anprangert, ich denke wie sie sich innerlich aber trotzdem klammert, ich denke an den psychologischen Zwiespalt in der sie sich befinden muss… daran denke ich… ich denke weiter an Apfelmus, ich denke an einen Apfelbaum, ich denke im Weitesten Sinn also an den Weg des Apfels, ich denke an eine Apfelverarbeitungsmaschine, ich denke an eine Terrine, ich denke an eine Miene, eine böse Miene, eine abartige Miene, und ich frag mich denkend ob ich der Auslöser sein könnte für diese Fratze… ich denke an eine Katze, ich denke an verschiedene Tiere, ich denke an Stiere, ich denke an hohe Tiere ich denke dabei beispielsweise an ein Schwein, an ein Schweineladen, ich denke an Bonus, ich denke an Boni, ich denke an eine Kette, ich denke dabei an ihr Rasseln, ich denke an Kassen, ich denke an Medikamente, ich denke an einen Tempel, ich denke vor allem an dessen Säulen, ich denk mir aus, wie ich die säulen zähle, ich denk mir aus, welche ich auswähle, ich denke mir aus, wie ich meine Wahl eingebe, ich denke daran, wie ich mitbestimme, ich denk mir dadurch die Oligarchie vom halse… und ich denke…Ich denke also an die Demokratie, dabei denke ich an Konkordanz, an Ochenschanz… -suppe, an eine Puppe, an eine Puppe in einem Puppen Theater, einem Puppentheater irgendwo in einem grossen Kindergarten, ich denke an Speckschwarten, ich denke ans Essen, ich denke daran meinen Hauschlüssel nicht zu vergessen, dabei versuche ich mich zu vergewissern, daran zu denken, wo ich ihn den zuletzt abgelegt habe, ich denke an meine Gabe, an meine potentielle heimliche Gabe, die ich jeweils in der nach habe, ich denke, dass ich dann im Dunkel ein Superheld sein würde, ich denke daran, dass es dann nichts geben könnte an dem ich stürbe, ich denke daran, was die folgen wären, das ich müde aufwachen würde, das ich den ganzen tag meine Müdigkeit mit herumtragen könnte, dass dies ein Bürde wäre, ich somit zum Märtyrer transformiere, ich denke daran, wie es sein könnte im nicht religiösen Sinn ein Märtyrer zu sein wollen, ich denke daran und denke dabei an einen Weihnachtsstollen an die heilige Nacht, an all die Pracht, die sich vor mir im Kaufhaus zu dieser zeit aufbaut, ich denke daran wie viel Geld ich besitze, ich denke mir dabei eine Skizze, eine Skizze einer Bank, einer Bank in Island, die ich mal ausrauben könnte, ich könnt mir dann einen Isländer kaufen, ich könnt ich Knut taufen und somit hätte ich schon deren zwei… was denke ich? Ich denke das ich bin, denn wenn ich denke bin ich, und ich muss ja etwas denken, sonst wär ich nicht und die Frage meines Gegenübers wäre ins nichts gestellt worden, obwohl die Frage, was ich denke, in keinster Weise auf Rethorik schliessen liess, was mich zu dieser Vermutung und diesem Gedanken drängt, das ich ja tatsächlich etwas denken muss, sonst wär ich nicht, und sie säh mich nicht und das ganze Gespräch, der ganze Text den ich hier vortrage, alle meine Gedanken, meine Gefühle, meine Emotionen, die sich in mir aufwühlen, wären überflüssig. Ich denke also das ich bin. Und da ich somit tatsächlich etwas denke erwartet mein Gegenüber auch tatsächlich eine Antwort. Ich schau sie an, öffne den Mund uns sage:

„a gar nüt, wieso?“

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