Samstag, 14. Februar 2009

Nur ein kleines Stück

Alles war elementar verschoben, nicht viel, nur ein kleines Stück, aber eben nicht unwesentlich, sondern elementar. Noch bevor diesem Augenblick war eigentlich alles ganz in Ordnung gewesen, war an seinem Platz, was an seinem Platz sein musste und stand dort, was dort auch stehen musste. Unbeweglich war so das ganze Modell der damaligen Realität, scheinbar unbeweglich jedenfalls. Es war starr und musst diese Konstitution auch haben, wollte es eine geordnete Lebensführung gewährleisten und das tat es, jedenfalls bis vor diesem Augenblick.

Unverhofft eigentlich, denn wer hofft schon auf einen solchen Input von aussen, der das Gleichgewicht im Gefüge stört und somit, was bei einem Gleichgewicht logischerweise folgen muss, zu einem Ungleichgewicht führt, unverhofft also, verschob sich das SEIN und WAR in ein neues IST und WIRD, veränderte so das Bild von Grund auf, und gab neue Blickwinkel frei. Die Welt war also von einem Augenblick auf den anderen anders geworden. Nicht aber neu, jedenfalls nicht in dem Sinne, als hätte man eine transzendente Erfahrung eines neuen NEU's, welches man bisher gänzlich in der Vorstellungskraft der Phantasie vermisst hatte, nein, es war vielmehr ein NEU, das zwar bereits irgendwo in der Gehirnwinkel zwischen Gyries und Sulkys existierte, aber bisher als visionäres Abbild der Phantasie im gehirneigenen Archiv abgelegt war. Nun war dieses NEU aber ins Jetzt gerückt, sozusagen oder sogar exakt zur augenblicklichen Realität geworden und somit zum bestimmenden Gefüge.

Eigentlich war die Verschiebung in diesem Augenblick nicht gross, sie war aber elementar.

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