Sonntag, 8. Dezember 2013

wake up (rage against the machine)

"Steht auf die Barrikaden und erhebt eure Stimme, so dass die Worte als saurer Regen auf alles niederprassle, das mit einem ganzen Wesen eine dickmelassige Schicht über die Stadt gelegt hat und so dass er reinwäscht, was schwer-triefend und falsch überall zwischen zwischen den Zeilen steht!"

Es waren die letzten Worte in einer Nacht, die besseres verdient gehabt hätte, sich aber der Gewohnheit der Jahre hingeben musste, da der Schluss nahe lag, dass doch nichts zu ändern gewesen wäre. Wie sollte sich auch, so war sie auch nur eine Bewusstseinserscheinung, die ohne der Furcht vor der Dunkelheit nicht gewesen wäre, was sie war.

Es waren starke Worte, die - damals ausgesprochen - durch die Häuserschluchten getragen wurden, die plakativ gegen Wände und wieder zurück geschleudert wurden, die durch das graue Labyrinth der Betonfläche gebahnt wurden und die zum Schluss, am Stadtrand, irgendwo im Nichts aufgingen. Dort waren sie frei, nur aber kümmern Worte - die keiner mehr hört - niemanden und nichts. Und irgendwann wurde auch das Echo still. Die Stadt schlief mit der Nacht und erzählte sich die Alpträume um die Wette. Ungeduldig und stetig wälzte sich die Zeit gegen den Morgen.

Der erste Sonnenstrahl seit Jahren figurierte als Weckruf für die Masse, die sich mit der steigenden Temperatur erhob und die Barrikaden einriss, die der Vollendung des Glanzes noch im Wege waren.

"Steht auf die Barrikaden und erhebt eure Stimme!", hallte es in den unzähligen Köpfen nach, als wären es Gedanken des Eigengewächses, die über Nacht elaboriert worden waren, als wären sie die eigene Brut, als wäre es der Mut zur Veränderung, der in jedem schlummerte und nun geweckt war.

Ich stand nur da und schaute auf die Stadt ... von hoch oben stehend auf den Trümmern der Verändung.

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